Tipps&Tricks

Aal-Angeln: Mythen, Tipps und Tricks

Wie bei keiner anderen Fischart halten sich viele gegensätzliche Meinungen rund um den Aal-Fang sehr hartnäckig. Doch nur wer nichts unversucht lässt und jedem Mythos eine Chance einräumt wird wirklich erfolgreich sein!

Mythos 1 - Aale fängt man nur Nachts

Der Aal ist natürlich vorrangig ein nachtaktiver Fisch. Je nach Gewässer, kann man jedoch auch Aale unter Tags fangen, selbst wenn die Sonne hoch zur Mittagszeit steht. Ideale Voraussetzungen ist das angetrübte Gewässer nach Regen oder Hochwassern. Hier sollte man vorrangig mit der Pose im Ufernahen Bereich fischen, da hier die Aale nach Insekten suchen. Meinen ersten Aal mit 78cm fing ich kurz vor Mittag nach einem heftigen Regenfall. Dennoch liegt die beste Fangzeit für Aale zwischen Einbruch der Dämmerung (~ 9 Uhr) und 1 Uhr Nachts sowie zwischen 3:30 Uhr und 7 Uhr morgens.

Mythos 2 - Raucher fangen keine Aale

Eine sehr emotional geführte Kontroverse betrifft die Raucher. Speziell Nichtraucher beharren darauf, daß der Nikotingeruch den äußerst geruchsempfindlichen Aal abschreckt. Rauchende Angler hingegen können das durchaus verneinen oder schwören sogar auf das aufpeppen ihrer Würmer mit Nikotin. Ich denke nicht, daß man als Raucher auf das Aalangeln verzichten sollte. Aber selbst als Nicht-Raucher halte ich es aber so, daß ich mir vor dem Angeln die Hände mit Sand oder Erde kurz abreibe um diese von Parfüm oder Seifenrückständen zu befreien um einen möglichst neutralen Geruch beim Hantieren mit den Ködern zu haben.

Mythos 3 - Kompost- und Mistwürmer verströmen ein spezielles Sekret, das Aale abschreckt

Diese Behauptung kann man in dieser Art auf jedenfall verneinen. Dennoch ist wie auch bei anderen Fischarten zu beobachten, daß je nach Gewässer und auch verschiedenen Zeiten gewisse Wurmarten besser fangen als Andere. Sollte sich also einmal eine Beißflaute einstellen, sollte man durchaus einen Köderwechsel durchführen.

Mythos 4 - Bei Vollmond beißt kein Aal

Es gibt keine wissenschaftlichen Bestätigungen, vom Vollmond geblendeten Raubaalen, oder daß Aale die verschiedenen Mondphasen verstärkt wahrnehmen. In Gezeiten-beinflussten Gewässern hat der Mond wie auch auf andere Fischarten seine Auswirkung. Ansonsten spielen andere Gewässer- und Wetter-Faktoren eine gwichtige, wenn nicht größere Rolle.

Mythos 5 - Aale laufen nur auf einer Seite eines Gewässers

Für Schwachsinn halte ich die Meinung, daß zB. in einem Fluss, Aale nur auf einer Seite des Gewässers zu fangen sind. Meine eigene Erfahrung ist zwar, daß sich die Fänge zwar tatsächlich auf einen bestimmten Teil/Seite der Gewässer beschränkt haben, das aber eher auf die grundsätzlichen Gegebenheiten des Gewässers zurückzuführen ist.

Meine Lieblingsmontage

Laufblei, Perle, Wirbel, kurzes Vorfach(25cm), langschenkeliger Wurmhaken + Tauwurm. Gefischt wird zB. mit einer Feeder-Rute die hoch aufgestellt wird. Der Bissanzeiger wird nach dem Spannen der Montage auf die Hauptschnur geklemmt - und zwar nicht zwischen den Rutenringen, sondern vor die Rute. Nach dem straffen der Schnur wird der Bissanzeiger der sich nun an der Rutenspitze befindet durch das nachgeben von Schnur abgesenkt, sodaß ein großer Winkel in der Schnur entsteht. Die Rollenbremse wird aufgemacht, sodaß der Aal schön abziehen kann. So hat der Aal die Möglichkeit völlig ungehindert einige Meter Schnur zu nehmen bevor ein erster Widerstand für den Fisch zu spüren ist.